Seit einigen Jahren ziehen sie in viele Haushalte ein: Heißluftfritteusen, oder auch Airfryer genannt.

Auch bei uns steht aktuell die Anschaffung dieses Geräts im Raum.

Ich möchte dich heute mitnehmen, wie ich entscheide, ob wir eine kaufen werden – und zwar nicht mit einer klassischen Pro-und-Contra-Liste, sondern mit meinem echten Entscheidungsprozess.

Warum ich überhaupt über eine Heißluftfritteuse nachdenke

Die Heißluftfritteuse – oder Airfryer – spukt schon länger in meinem Kopf herum. Du kommst sicher auch nicht daran vorbei.

Es gibt gefühlt kein Werbeprospekt und keinen Kochkanal auf Social Media, der ohne dieses Gerät auskommt.

Aber ist sie wirklich so unverzichtbar, wie überall behauptet wird – oder reicht der Backofen völlig aus?

Vor ein paar Tagen, ich habe gerade meinen Großen von der Kita abgeholt, komme ich mit einer der Köchinnen dort ins Gespräch.

Es geht darum, was es heute zu Mittag gab – Ofenkartoffeln – und mein Sohn erzählt begeistert, dass es die am Abend auch geben wird. Allerdings als Pommes.

Sie meint dann: „Warum macht ihr sie nicht im Airfryer? Das ist so einfach – und sie werden richtig knusprig!“

Da ich schon länger über eine Heißluftfritteuse nachdenke, habe ich die Gelegenheit genutzt und sie gleich nach den Vorteilen gefragt.

Die möglichen Nachteile habe ich dabei ehrlich gesagt etwas ausgeblendet.

Kurzum: Es klang, als würde eine Heißluftfritteuse alle meine Küchenprobleme lösen.

Knusprige Ergebnisse, kurze Garzeiten, wenig Fett – und das alles kompakt auf der Arbeitsfläche.

Doch stimmt das wirklich? Ist der Unterschied zum Backofen groß genug, um ein weiteres Gerät zu rechtfertigen?

Foto einer minimalistischen, skandinavischen Küche

Mein Recherche-Start

Also habe ich mir zunächst das Stichwort Heißluftfritteuse in meine Notizen-App geschrieben und zu Hause begonnen zu recherchieren.

Dabei habe ich mich gefragt:

  • Was macht eine Heißluftfritteuse genau?
  • Wie unterscheidet sie sich von einem Backofen?
  • Wie ist der Stromverbrauch im Vergleich?
  • Rechtfertigt sie ein eigenes Gerät – oder reicht die Heißluft-Funktion des Ofens?
  • Welche Modelle gibt es?
  • Welche Funktionen braucht man wirklich?
  • Lohnt sie sich für unsere Familie?

Bei diesen Fragen nehme ich dich jetzt mit und zeige dir, wie ich bei meiner Recherche vorgehe.

Was macht eine Heißluftfritteuse eigentlich?

Eine Heißluftfritteuse ist – wie der Name sagt – eine Fritteuse, die mit heißer Luft statt Öl frittiert.

Je nach Modell kann sie viele verschiedene Funktionen mitbringen: Backen, Grillen, Braten, Dämpfen, Dörren oder Auftauen.

Die Lebensmittel kommen in einen Garkorb, und die heiße Luft wird mithilfe eines Ventilators gleichmäßig verteilt.

Der Korb ist perforiert, damit die Luft überall hinkommt.

Knusprig werden z. B. Pommes, weil die heiße, trockene Luft das Wasser auf der Oberfläche verdampft.

Ein kleiner Spritzer Öl kann das Ergebnis zusätzlich verbessern.

Schaubild, dass die Funktionsweise einer Heißluftfritteuse zeigt

Airfryer oder Backofen – was ist der Unterschied?

Ich finde, das klingt schon sehr ähnlich wie ein Backofen mit Umluft-Funktion.

Doch wie unterscheiden sich die beiden wirklich voneinander?

Kriterium Heißluftfritteuse Backofen
Größe & Bauform Kompaktes Tischgerät, meist 2–6 l Fassungsvermögen Fester Einbau, großes Garvolumen (30–70 l)
Heizprinzip & Luftzirkulation Heizspirale + starker Ventilator, sehr schnelle Luftzirkulation Heizstäbe (Ober-/Unterhitze) oder Ringheizkörper + Lüfter bei Umluft
Aufheizzeit Sehr kurz, oft nur wenige Minuten oder entfällt ganz Längere Vorheizzeit (5–15 Minuten)
Energieverbrauch Geringer, da kleiner Garraum + kürzere Garzeiten Höher, da großer Garraum erhitzt werden muss
Koch-/Backergebnisse Ideal für kleine Mengen, knusprige Snacks, Gemüse, Fleisch Gleichmäßiges Backen großer Mengen, besser für Kuchen, Brot, Aufläufe
Fettverbrauch Sehr gering oder gar nicht nötig Je nach Gericht manchmal etwas Öl nötig
Kapazität / Portionen Ideal für 1–4 Portionen Gut für große Mengen und Familienportionen
Flexibilität Schnell, kompakt, leicht zu reinigen Vielseitig, mehrere Ebenen gleichzeitig
Reinigung Korb & Schublade meist spülmaschinenfest Aufwendiger, großer Innenraum, Reinigung per Hand oder Pyrolyse
Notizbuch und Tasse Kaffee auf Holztisch

Welche Funktionen sind beim Kauf wirklich wichtig?

Neue Geräte haben mittlerweile einen so hohen Funktionsumfang, dass man leicht den Überblick verliert.

Daher habe ich mir notiert, welche Funktionen wirklich sinnvoll sind:

Leistung & Luftzirkulation

  • 1.400–2.000 Watt sind ideal – sorgen für schnelle Aufheizung und gleichmäßige Ergebnisse.
  • Gute Ventilatorleistung für gleichmäßige Bräunung, auch bei vollerem Korb.

Reinigung & Handhabung

  • Antihaftbeschichteter, herausnehmbarer Frittierkorb – erleichtert die Reinigung.
  • Spülmaschinengeeignet, wenn möglich.
  • Timer & automatische Abschaltung, damit nichts verbrennt.

Temperatur & Sicherheit

  • Temperaturregelung (meist 80–200 °C) für unterschiedliche Gerichte.
  • Überhitzungsschutz, rutschfeste Füße und ein Cool-Touch-Gehäuse.

Größe & Bedarf

  • Singles/Paare: 2–3 Liter
  • Familien: 5–6 Liter oder mehr

Wann sich eine Heißluftfritteuse lohnt – und wann nicht

Da du – wie ich auch – wahrscheinlich einen modernen Backofen mit Umluftfunktion hast, lohnt sich die Frage:

Macht ein Airfryer zusätzlich Sinn?

Ich finde, eine Anschaffung kann sich lohnen, wenn mehrere dieser Punkte auf dich zutreffen:

  • Kleine Mengen: ideal, wenn du oft nur 1–2 Portionen zubereitest.
  • Knusprigkeit ohne viel Fett: perfekt für Pommes, Gemüsechips, Fleisch oder Aufbackbrötchen.
  • Zeitersparnis: kaum oder keine Vorheizzeit, kürzere Garzeiten.
  • Sommer & Hitze: erhitzt die Küche weniger als ein Backofen.
  • Bequemlichkeit: einfache Reinigung, oft spülmaschinengeeignet.
  • Vielseitigkeit: manche Modelle können auch backen, grillen oder dörren.

Wenn du aber regelmäßig größere Mengen kochst, kann der Backofen effizienter sein – besonders, wenn du mehrere Bleche gleichzeitig nutzt.

Frau in einer Küche mit einem Airfryer

Meine persönliche Entscheidung

Wahrscheinlich wartest du schon darauf, dass ich meine Entscheidung mit dir teile.

Ich habe mich für jetzt gegen eine Heißluftfritteuse entschieden.

Das mag dich überraschen, schließlich bietet sie viele Möglichkeiten und scheint auf den ersten Blick ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis zu haben.

Aber sobald ich mir konkret überlege, wie ich sie einsetzen würde, sieht es anders aus. Ich würde sie wohl hauptsächlich für Pommes, Gemüse oder Fisch verwenden. Fleisch essen wir meist mit Soße, und bei Schnitzeln wäre das Volumen für meine Familie zu klein.

Klar, aufbacken oder auftauen geht auch darin, aber das funktioniert im Ofen genauso gut. Außerdem möchte ich meine Küchenarbeitsfläche möglichst frei halten. Ich verstaue viele Geräte im Schrank und hole sie nur hervor, wenn ich sie brauche. Müsste ich jedes Mal die Heißluftfritteuse aus der Speis holen, würde ich aus Bequemlichkeit doch eher den Backofen verwenden.

Auch das Garkorb-Volumen überzeugt mich nicht völlig. Selbst wenn 1 kg Pommes hineinpassen – werden sie dann wirklich gleichmäßig knusprig? Im Backofen gelingt das ebenfalls, wenn man sie nebeneinander legt und regelmäßig wendet.

Mein Fazit: Bewusst entscheiden statt Trend folgen

Wenn ich all diese Punkte zusammenfasse, lohnt sich für mich persönlich die Anschaffung aktuell nicht.

Der Unterschied zum Backofen ist einfach zu gering.

Ich bin überzeugt, dass ich mit der Umluftfunktion meines Ofens ähnliche Ergebnisse erzielen kann – ganz ohne ein zusätzliches Gerät.

Ein Airfryer ist zweifellos praktisch, vor allem für Single-Haushalte oder kleine Familien, die schnell und kompakt kochen wollen.

Für uns passt er momentan jedoch nicht in den Alltag – und das ist völlig in Ordnung.

Ich finde, es ist wichtig, dass wir bei solchen Entscheidungen ehrlich zu uns selbst sind:

Nicht jedes Trendgerät muss automatisch in die Küche wandern – manchmal ist „nicht kaufen“ die bewussteste Entscheidung.