Einleitung – Warum wir überhaupt über Budget sprechen müssen

Den Begriff Budget kennen wir alle, doch in Bezug auf unsere persönlichen Finanzen ist es ein häufig missverstandener Begriff. Budgetieren wird oft mit Verzicht, Kontrolle und viel Aufwand verbunden. Doch das muss nicht sein! 

Ich zeige dir, wie du mit einem Budget mehr Klarheit und Vertrauen in deine Finanzen bekommst. Und das ganz ohne Strenge, ständige Einschränkungen oder das tägliche Notieren jeder einzelnen Ausgabe. 

Für mich bedeutet mein Budget, dass ich mich darauf verlassen kann, meine Einnahmen sinnvoll zu verwenden. Ich kann heute etwas genießen und mir gönnen, ohne auf Rücklagen für das Alter zu verzichten.

Genau das möchte ich dir in diesem Artikel auch zeigen.

Doch erst einmal zu den Basics.

Was ist ein Budget? – Die einfache Definition

Ein Budget ist ein Plan für deine Einnahmen und Ausgaben. Damit gibst du dir selbst den Rahmen vor, wie viel du von deinen Einnahmen wofür ausgibst. 

Dabei kannst du zwischen mehreren Ebenen unterscheiden. 

Es gibt das klassische Monatsbudget, bei dem die Einnahme aus deinem Gehalt besteht. Die Ausgaben gliedern sich optimalerweise in Lebenshaltungskosten, Freizeitausgaben und einen Betrag, den du sparst oder anlegst. 

Eine Ebene darüber ist dann das Jahresbudget. Dabei betrachtest du das Ganze auf Jahresebene. Es hilft dir, dass du für besondere Anlässe, wie Urlaub oder Geburtstage, gezielt mehr Geld planst. 

Zudem kannst du dir noch weitere Budgets erstellen für unterschiedliche Anlässe. Dabei spielen häufig Geburtstage, Urlaube oder besondere Feiern wie eine Hochzeit eine Rolle. 

Ein Budget sollte sich nicht eng oder einengend anfühlen. Es ist eine Orientierung, kein Regelwerk, das dich klein hält.

Was bedeutet Budgetieren konkret?

Doch wie klappt das ganz konkret? 

Bevor du dir ein Budget vorgeben kannst, brauchst du einen Überblick über deine finanzielle Situation. Du musst wissen, wie viel Geld du pro Monat verdienst und wie viel du wofür ausgibst.

Dazu siehst du dir die vergangenen Monate an und notierst dir, wohin dein Geld fließt. Zusätzlich empfehle ich dir auch fixe Jahresausgaben, wie beispielsweise die Autoversicherung, zu notieren.

Anschließend legst du dein Budget für die kommenden Monate fest. Damit planst du dann deine Ausgaben aktiv, statt im Alltag von unerwarteten Kosten überrascht zu werden. 

Die geplanten Ausgaben ordnest du anschließend verschiedenen Kategorien zu. Diese können sein: Lebensmittel, Versicherungen, Abos. Dadurch werden deine Prioritäten direkt für dich sichtbar. 

Du hast direkt mehr Kontrolle über dein Geld und deinen Alltag und wirst nicht mehr von unerwarteten Ausgaben überrascht

Das Budget ist also keine strikte Einschränkung, sondern ein Werkzeug, das dir Kontrolle und Überblick über deine Finanzen gibt. Bleib dabei realistisch! Wenn du pro Monat 400€ für Lebensmittel ausgegeben hast, plane zukünftig auch so viel ein. Reduziere das nicht auf 300€. Das wird dich nur stressen und unnötig unter Druck setzen. 

Warum Budgetieren NICHT Verzicht bedeutet

Viele glauben, dass Budgetieren automatisch mit Verzicht verbunden ist. In Wahrheit passiert genau das Gegenteil.

Ein Budget schafft Freiheit, weil du gezielt entscheidest, was dir wichtig ist. 

So kannst du dein Budget gezielt steuern. Deine Prioritäten bekommen mehr Mittel als etwas, das dir nicht wichtig ist. So kannst du ganz konkret einplanen, wie viel Geld du für Urlaub ausgeben möchtest und wie viel für die Weihnachtsgeschenke. 

Du 

  • schaffst dir mit diesem finanziellen Rahmen Freiheiten
  • vermeidest Stress durch Spontankäufe
  • reduzierst Fehlkäufe
  • bist zufriedener, weil auch deine Hobbys gewürdigt werden

Durch die verschiedenen Prioritäten wird es auch keine zwei gleichen Haushaltsbudgets geben. 

Warum ein Budget im Alltag so wertvoll ist

Dadurch, dass du dein Geld bewusst einteilst, reduzierst du sehr viel Alltagsstress um Geld. Dein realistisch gesteckter finanzieller Rahmen für beispielsweise deine Hobbys lässt dich diese auch gerne finanzieren. Du weißt, dass du es dir leisten kannst, da du dir vorher einen Überblick über deine Situation verschafft hast.

Das reduziert Geldsorgen massiv. Und du kannst Ausgaben ohne schlechtes Gewissen tätigen, da du vorab den Betrag bereits eingeplant hast.

Nicht zu unterschätzen ist außerdem, wie stark sich dein Mental Load verändert. Die Fragen, ob das Geld reicht, oder ob du auch genug für das Alter sparst/anlegst, werden jeden Monat ganz automatisch beantwortet.

Du hast bereits bestimmt, wohin wie viel Geld fließen wird. Musst dir darüber also nur einmal Gedanken machen und nicht jeden Monat. 

Diese sichere Übersicht über deine (wiederkehrenden) Kosten und Ausgaben, gibt dir ein finanzielles Selbstbewusstsein, dass niemand dir mehr wegnehmen kann. Auch wenn Zeiten mit weniger Geld, zum Beispiel eine Elternzeit, kommen, wirst du deine Finanzen im Blick behalten. Du weißt jederzeit, wo du deine Ausgaben reduzieren kannst und welche Auswirkungen das hat. 

Für wen lohnt sich Budgetieren besonders?

Du merkst schon, dass sich das Budgetieren eigentlich für jede lohnt. Besonders wichtig finde ich es für:

  • Familien
  • Menschen mit hohem mental Load
  • Menschen mit sehr gutem Einkommen, aber mit fehlendem Überblick
  • alle, die am Monatsende nervös sind, ob das Geld reicht
  • alle, die mehr Klarheit über ihre Finanzen möchten

Die häufigsten Missverständnisse beim Budgetieren

Für Menschen mit geringem Einkommen ist es häufig alternativlos, ein Haushaltsbudget zu führen. Sie müssen zwangsläufig ihre Einnahmen und Ausgaben genau im Blick haben.

Bei vielen anderen halten sich hartnäckige Annahmen, warum sie sich gegen ein Haushaltsbuch entscheiden. 

Gerade Besserverdienende glauben oft, dass sie kein Budget brauchen, weil sie ja genug verdienen. Doch das stimmt so nicht. Sehr oft steigt mit dem Einkommen nämlich auch der Lifestyle statt der Sparrate. Durch die sogenannte “Lifestyle Inflation” erhöhen wir unsere täglichen Ausgaben, um den Lebensstil an unser Gehalt anzupassen. Natürlich darf unser Lifestyle mit der Zeit luxuriöser werden, es sollten aber auch die Rücklagen für das Alter entsprechend wachsen. 

Des Weiteren gibt es einige, die sich aus Perfektionismus-Angst nicht ran trauen. Sie denken, dass alle Zahlen immer bis ins letzte Detail stimmen müssen.

Doch das stimmt nicht!

Nicht der letzte Cent muss eingeplant und ausgegeben werden. Es geht um einen Überblick und eine alltagstaugliche Planung.

Kurz gesagt:

“Mit einem Budget hast du den Überblick, wie viel Geld wohin geht.”

Auch wenn du nicht gut mit Zahlen bist und Mathe in der Schule nicht zu deinen Lieblingsfächern gehörte. Zum Budgetieren reicht es zu addieren und subtrahieren. Selbst das kann dir ganz einfach ein Programm wie MS Excel oder Google Sheets abnehmen. 

Wieder andere denken, dass das Budgetieren viel zu lange dauert, und es doch einfach nur langweilig ist.

Warum das nicht so ist und wie du konkret startest, zeige ich dir im nächsten Abschnitt. 

Wie fängt man mit Budgetieren an? – Erste Schritte

Der erste Schritt beim Budgetieren ist es, den Sinn und Überblick zu erkennen. Es geht darum zu erfassen, wie viele Einnahmen du pro Monat erhältst. Als nächstes teilst du dieses Geld dann so auf, wie du es gerne ausgeben möchtest. Zum Beispiel in die drei Töpfe:

  • Lebenshaltungskosten
  • Langfristiges Sparen und Schuldenabbau
  • Kurzfristiges Sparziel, zum Beispiel Urlaub oder andere Wünsche oder Hobbys

Um das konkret umzusetzen gehst du folgendermaßen vor

  1. Erfasse deine Einnahmen der letzten Monate bis 1 Jahr, damit du weißt, wie viel du pro Monat zur Verfügung hast.
  2. Schreibe deine Ausgaben der letzten 3-6 Monate auf
  3. Sortiere die Ausgaben nach Fixkosten und variable Kosten. Zu den Fixkosten gehören zum Beispiel Versicherungen, Strom, Telefon und Internet. Variable Kosten sind meistens der Rest. 
  4. Lege fest, wie du deine Einnahmen verwenden möchtest. Ich empfehle dir mindestens die drei Kategorien: Laufende Kosten, Langfristiges Sparen/Schuldenabbau und Kurzfristiges Sparen
  5. Falls du möchtest, kannst du die einzelnen Kategorien auch noch weiter aufteilen. Zum Beispiel bei “Laufende Kosten” noch nach Fixkosten, Lebensmittel, Freizeit, Abos,… unterscheiden.
  6. Jeden Monat teilst du dann dein Geld den Kategorien zu und planst es verbindlich dafür ein. Das würde ich am Anfang machen. Am Ende empfehle ich dir ein kleines Review.

Damit steht dann im Grunde genommen bereits dein Haushaltsbudget. Bitte bedenke, dass das nur der Anfang ist. Dein Budget darf mit dir wachsen, sich verändern und anpassen. Es ist ein lernender Prozess.

Wie arbeite ich mit dem Budget?

Um dein Budget monatlich im Auge zu behalten, gibt es mehrere Möglichkeiten.

Du kannst beispielsweise direkt am Anfang des Monats dein Geld aufteilen. Überweise die Sparrate bzw. Rückzahlungsrate für deinen Topf “Langfristiges Sparen/Schuldenabbau” auf das jeweilige Konto. Ebenso das Geld für dein “Kurzfristiges Sparziel” auf beispielsweise ein Tagesgeldkonto und das Geld für die “Laufenden Kosten” auf dein Girokonto. Damit ist das Geld direkt zugeordnet und du hast mit einem Blick auf den Kontostand die Klarheit, ob du im Budget bist. 

Das machst du dann jeden Monat, gern auch automatisiert. Damit hast du den wichtigsten Teil schon geschafft, mehr braucht es zu Beginn nicht.

Wenn du noch detaillierter wissen möchtest, wofür du dein Geld ausgibst, kannst du zusätzlich ein Haushaltsbuch führen und deine täglichen Ausgaben aufschreiben.

Für mich gehört das aber nicht zwingend zum Budgetieren dazu. Das ist für mich tatsächlich recht überschaubar.

Als Empfehlung für die Einteilung deiner Einnahmen empfehle ich dir die 50-30-20 Regel: 50 % für laufende Kosten, 30 % für “Kurzfristiges Sparen” und 20 % für “Langfristiges Sparen / Schuldenabbau”. Das kannst du aber natürlich auch gerne an deine konkrete Situation und Kategorien anpassen. 

Fazit – Budgetieren als Schlüssel für Klarheit und weniger Stress

Du siehst, Budgetieren muss nicht aufwändig und kompliziert sein. Mit etwas einmaligem Aufwand und einem kleinen monatlichen Einsatz hast du mit dem Budget einen guten Überblick über deine Finanzen.

Du weißt, wohin dein Geld geht und kannst auch für Urlaube rechtzeitig planen und behältst trotzdem die Kontrolle. Damit reduzierst du nicht nur deinen Mental Load, sondern auch dein schlechtes Gewissen, da du von Beginn an ein langfristiges Sparziel einbindest. 

Lass mich gerne wissen, ob du bereits ein Haushaltsbudget oder ein Haushaltsbuch hast und wie es dir dabei geht. 

Falls du mehr über alltagstaugliches Budgetieren, bewussten Konsum und souveräne Kaufentscheidungen wissen möchtest, trage dich in meinen Newsletter ein und erhalte meine Tipps direkt in deinem Postfach. 

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